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Religion: ev Bemerkungen: 1925: Studentensprecher, Universität, Berlin Wohnort: 1929, Markgrafendamm 7, Berlin Ausbildung: -1929: Studium, Universität Berlin (12), Berlin [2] 1929-1931: Studium Chemie, Universität Rostock bei Prof. Honcamp, Rostock [2] 1932: Studium Philosophie, Universität Rostock bei Prof. Poppe, Rostock Ereignis: Gerichtsprozess: 1927: Der Studentenausschuß auf der Anklagebank. 50 000 M unterschlagen, die auf Rennbahnen verwettet wurden. SPD. Berlin, 16. Februar. Wegen Unterschlagungen in Höhe von fast 50000 M hatten sich am Mittwoch vor einem Berliner Schöffengericht fünf frühere Mitglieder des Studentenausschusses an ber Universität Berlin zu verantworten. Der Hauptangeklagte ist der Student Wilhelm Lehmann, der sich seit einem Jahre in Untersuchung- hast befindet. Mitangeklagt, teils wegen Beihilfe, teils wegen Unterschlagung und Betrugs, sind die Studenten Gerhard Juling, Werner Müller, Paus Zabel und Herbert Großmann, ferner wegen Begünstigung nach der Tat durch ein „Ausgleichsver- fahren" der Unversitätsobersekretär Hermann Borchmann. Lehmann war im Sommersemester 1925 Kassenwart des Studenten- ausschusses. Er ist der Sohn eines Zigarrenhändlers und verfügte nach dem Tode seines Vaters über sehr wenig Geld. Er gab Nach - hilfestunden und hatte ein Freistudium. Die Verhandlung ergab, daß eine heillose Mißwirtschaft bei der Kasse bestanden hatte. Lehmann entnahm ständig Geldbeträge für fingierte Zwecke. Er gab ohne weiteres zu, die Unterschlagungen verübt zu haben. Zu seiner Entschuldigung führte er an, durch die Mitangeklagten Juling und Müller zu Wetten auf Rennbahnen verleitet worden zu sein. Von den Beträgen, die er dazu aus der Kasse entnahm, hätten sich die beiden wöchentlich 150 M ausbedungen. Auf die künftigen Gewinne hin hoben sie zunächst 500 M von der Kasse ab und machten eine gemeinsame Reise nach Dänemark. Um die späteren Wettverluste auszugleichen, wurden dann immer weitere Beträge unterschlagen. Die Angeklagten Juling und Müller bestritten, etwas von den Unterschlagungen gewußt zu haben. Nach der Aussage Lehmanns sollten Juling und Müller auch 700 M ver- untreut haben, die für einen Studenten angewiesen wurden, der auf Einladung der mexikanischen Regierung eine Studienreise machen sollte. Aus den gegenseitigen Beschuldigungen der An- geklagten ergab sich auf alle Fälle, daß sie sehr große Aufwendungen für sich machten und sehr oft große Zechen zu begeichen hatten. Zur Klärung der gegenseitigen Beschuldigungen sind über 40 Zeugen geladen. Nach der Beweisaufnahme beantragte der Staatsanwalt gegen den Studenten Lehmann wegen Unterschlagung, Untreue und Betrugs eine Gesamtstrafe von 1 Jahr 6 Monaten Gefängnis und 6000 M Geldstrafe, gegen den Universitätsobersekretär Borch- mann beantragte er wegen Begünstigung 200 M Geldstrafe. Die übrigen vier angeklagten Studenten beantragte der Staatsanwalt, freizusprechen. * In vorgerückter Abendstunde wurde folgendes Urteil verkündet: Der Angeklagte Lehmann erhält wegen Untreue, Unterschlagung und Betrugs 2 Jahre Gefängnis, wobei 5 Monate auf die Untersuchungshaft eingerechnet werden, der Angeklagte Universitäts- obersekretär Borchmann erhält wegen Begünstigung 130 M Geldstrafe. Die andern Angeklagten, vier Studenten, werden auf Kosten ber Staatskasse freigesprochen. Haftentlassung und Bewährungsfrist für Lehmann wurden abgelehnt. [3] |
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Ehegatten | Kinder | Kein Ehegatte gefunden! | Keine Kinder gefunden! | |||||||
Eltern | Geschwister | |||||||||
Keine Angaben! | ||||||||||
Quellen:
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Letzte Aktualisierung: 06.10.2024
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