Teiletappen 1.9 bis 1.11 von Malente bis Neustadt (umgekehrt) (54 km)
(27.04.2002 - 29.04.2002)
Wanderkarte: 1:50.000: Kompass Wander- und Radtourenkarte 720 "Holsteinische Schweiz"
Wegebeschreibung: Kompass Wanderführer "Europäischer Fernwanderweg E1"
1. Teilstück: Neustadt i. Holstein - Schönwalde (20 km)
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Das Hotel in Schönwalde war noch geschlossen...
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Anfahrt mit der Bundesbahn und Wochenend-Ticket bis Neustadt, wo der E1 direkt am Bahnhof vorbeigeht. Die Gesamtsteigung ist vernachlässigbar. Von Neustadt, was genau auf Meereshöhe liegt, geht es zunächst südlich des Stendorfer Sees (40 m) hinauf nach Schönwalde (immerhin 110 m). Es handelt sich um einen schönen Weg mit wenig Asphalt und guten Waldwegen. Allerdings gibt es nicht eine einzige Einkehrmöglichkeit bis Schönwalde, außer man verlässt den Weg nach Kasseedorf.
Das Wetter war gut, erst auf den letzten 100 Metern mussten wir ein Schauer ertragen. Das Ziel war das Hotel Landhaus Schönwalde, was wir schon gegen 16:00 Uhr erreichten, aber noch geschlossen war. Wir konnten aber mit einer angegeben Telefonnummer den netten Wirt Günni erreichen, der uns dann die Zimmer zeigte, wo wir noch am Radio die zweite Halbzeit des vorletzten Bundesliga-Spieltags anhören konnten.
Günni servierte uns ein gut-bürgerliches Essen mit reichlich Fleisch und schlichten Beilagen. Wir entschieden uns für die "Elfenschlucht-Platte" für 4 Personen. Dazu gab's Flensburger Dunkel und zum Abschluß eine klassische "Bunte Platte" (hat Günni gut gemacht!).
Allgemeines Fazit: Der Bruch des Wanderkönigs hält, Bennos Knie auch, blasenfreier Fritz aber blasiger Medicus.
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...aber Wirt Günni (rechts) hat uns vorzeitig reingelasssen.
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2. Teilstück: Schönwalde - Eutin (20 km)
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Es gab zwar auf den ersten beiden Teilstücken keine Einkehrmöglichkeiten,
aber Schutzhütten waren gelegentlich vorhanden. |
Von Schönwalde (110 m) brachen wir morgens mit sorgenvollem Blick zum Himmel auf. Aber der Wettergott meinte es gut mit uns, so dass wir auch an diesem Tag trockenen Fußes unser Ziel erreichten. Zunächst ging es über Waldwege zum Fuß des Bungsbergs. Wir haben uns aber Dank der Warnung von Günni entschieden, nicht den Bungsberg hinaufzusteigen, da die Gaststätte dort bereits wieder geschlossen war. Außerdem liegt der Bungsberg nicht genau auf der Wegstrecke, so dass wir anschließend unverrichteter Dinge wieder hätten zum Weg umkehren müssen. Leider war auch das die letzte theoretische Einkehrmöglichkeit bis Eutin, außer wir hätten den Weg wieder nach Kasseedorf, das der Weg diesmal links liegen ließ, verlassen. Es ist etwas unverständlich, warum die Streckenführung so gewählt wurde.
Ab Bungsberg hat uns der Weg nicht mehr sehr begeistert, weil es fast nur noch auf asphaltierten Straßen weiterging. Lediglich kurz vor Erreichen des Eutiner Sees ging es mal wieder über Waldwege.
Auf diesem bisherigen Wegstück war die Beschilderung ein wenig wackelig. Mehrmals mußten wir die Wegzeichen suchen, weil sie an umgestürzten Bäumen angebracht waren. Auch durch Scherzbolde verdrehte Wegkreuze haben wir erst entschlüsseln müssen (z.B. am Fuße des Bungsbergs.)
Am Anfang des Eutiner Sees hatten wir kurz überlegt, nicht rechts am Ufer entlang dem eigentlichen Weg zu folgen, sondern links zu gehen. Dort hätte unter Umständen die Möglichkeit zur Einkehr in eine Gaststätte bestanden. Wir entschieden uns trotzdem für den Weg rechts und nahmen ein Schild, was auf die Sperrung der "Seescharwaldbrücke" hinwies, nicht ernst. Als wir an der Brücke ankamen, merkten wir, dass die Sperrung tatsächlich gravierend war, und konnten die Brücke nur mit Mühe und Not auf T-Trägern balancierend überwinden und so einen 4 km-Umweg vermeiden. Prinz Fritz erhielt für diese Aktion den temporären Beinamen "Sterbender Schwan".
Aufgrund dieses bewiesenen (Über-)Mutes und der wiederum fehlenden Einkehrmöglichkeiten erreichten wir das Residenzhotel (Hotel garni, gibt's also nicht zu essen) in Eutin (34 m) bereits um 14:00 Uhr und konnten so ein weiteres sportliches Highlight dieses Wochenendes live verfolgen: Schumi wird Formel 1-Sieger.
Es begann dann stark zu regnen, so dass wir zunächst einen geplanten Auslauf in die Innenstadt Eutins nicht machen konnten. Statt dessen haben wir beim Griechen "Korfu" Gyros in allen Variationen genossen (na ja, wie griechisch halt schmeckt!). Dann konnten wir unseren Stadtrundgang doch noch machen und im "Brauhaus am Markt" die hauseigenen Biersorten Rothbier, Tafelbier und Maibock probieren (Tafelbier war eindeutig am besten).
3. Teilstück: Eutin - Malente (14 km)
Von Eutin aus begann ein wunderbarer Weg zunächst am Ufer des Flüßchens Schwentine, wo wir Wildgänsefamilien mit kleinen Küken beobachten konnten, und dann am Kellersee entlang. Es war zwar windig, aber der angekündigte Regen blieb aus. Endlich gab es auch Gelegenheit zur Einkehr, wir nutzen dazu das Uklei-Fährhaus. Wir wurden zwar nicht überschwänglich begrüßt, aber das Bier schmeckte trotzdem.
Danach ging es weiter am See entlang um dann rechtzeitig Malente zu erreichen, wo wir noch vor Abfahrt des Zuges die obligatorische Currywurst mit Pommes und Majonaise essen konnten. (Hierher sollten wir auf der Strecke von Kiel nach Malente nochmals einkehren!)
Rückfahrt mit dem Schleswig-Holstein-Ticket und dem Niedersachsen-Ticket (es war ja Montag).