Teiletappen 5.3-5.5 Winterberg-Silbach nach Bad Laasphe (58 km)
(02.-05.06.2016)

Wegebeschreibung: Kompass Wanderführer "Europäischer Fernwanderweg E1"
GPS-Trackgpx


1. Teilstück: Winterberg-Silbach - Neuastenberg (8 km)

Morgens um 8:44 h ging es mit der Bahn in Richtung Winterberg, das letzte Stück zum Startpunkt der Wanderung ging es vom Bahnhof Olsberg mit dem Bus nach Winterberg-Silbach.

Kurz vor der Haltestelle Silbach-Bahnhof fielen die ersten Tropfen vom Himmel, und wir hatten uns schon auf kräftigen Regen eingestellt. In ganz Deutschland (oder besser im Süden und der Mitte) gehen seit Tagen kräftige Gewitter und Unwetter übers Land, so dass wir schon Schlimmes befürchteten. Im Norden ist der Sommer eingezogen mit Temperaturen bis 30°C, aber auch das ist uns erspart geblieben. Und jetzt blieb es auch trocken bis wir Winterberg-Schanze erreichten. Auf dem Weg dorthin erlebten wir einen ganz tollen Weg, der teilweise mit Stegen ausgebaut war. Diese Stege gingen über ein flaches Bachlaufsystem, wobei die einzelnen Bäche wegen der vielen Regenfälle in den letzten Tagen zu stattlichen Klenflüssen angewachsen waren.

Kaum saßen wir in der Nordhang-Jause ging der erste Schauer nieder, den wir abwarteten und dann zum Ziel unserer ersten Etappe nach Neuastenberg weiterliefen. An der Schanze kreuzen sich der Rothaarsteig und der Fernwanderweg E1, so dass wir aufpassen mussten, den richtigen Weg zu nehmen. Das Gasthaus Zur Post in Neuastenberg hatten wir schon einmal auf einer Rothaarsteig-Etappe angelaufen und konnten uns noch gut an die nette Wirtin erinnern. Auch jetzt fühlten wir uns dort wohl und bekamen abends ein leckeres Spargelessen (mit Schinken bzw. Schnitzel), dazu Fränkisches Landbier.

In dieser Gegend haben sich viele Niederländer niedergelassen. Unterwegs sahen wir mehrere Maklerschilder an Häusern mit d Aufschrift "Te koop". Die Wirtin schötzte, dass etwa 70% ihrer Gäste mittlerweile Niederländer sind. Ganz erstaunlich.

Die Zimmer waren einfach, aber ok. (47 €/EZ/ÜF), das Frühstück rustikal und sehr gut, das Hotel hatbden Gespäcktransport nach Bad Berleburg für 26 € übernommen.

2. Teilstück: Neuastenberg - Bad Berleburg (28 km)

Nach dem Spargelessen und einer sehr erholsamen Nacht ging es auf den langen und beschwerlichen Weg. Am Anfang war das Wetter noch ok. Wie so oft mussten wir zunächst den eigentlichen Weg wieder erreichen, was auch jetzt wieder für einige Verwirrung sorgte. Nach dem Sturm Kyrill vor einigen Jahren sind z.T. ganz neue Wege entstanden und alte wurden teilweise geschliffen. Schließlich waren wir wieder auf dem Weg und erreichten zum Mittag Oberkirchen.

Im Gasthof Droste haben wir eine Zwiebelsuppe gegessen und ein Weizenbier (nach dem Geschmack zu urteilen mittlerweile überlagert) getrunken. Bereits beim Mittagessen im Biergarten begann es zu tröpfeln. Wir setzten unseren Weg fort und mussten ab Oberkirchen 5 km stetig bergauf laufen, zudem begann es stark zu regnen, so dass die Regencapes zum Einsatz kommen mussten.

Der Weg führte uns teilweise wieder über den Rothaarsteig, den wir auch z.T. wieder erkannten, z.B. als wir Kühhude erreichten. 

Erst um 17:30 h erreichten wir nach 28 anstrengenden km Bad Berleburg. Nach dem bürgerlichen Essen gestern lüstete es uns heute nach etwas Herzhaftem. Daher haben bei der Ankunft beim Griechen Poseidon direkt neben dem Hotel sofort für 19:30 h einen Tisch bestellt. Das war auch gut so, denn abends war dort jede Menge Betrieb.

Wir haben unsere Zimmer im Hotelkomplex "Fliegendes Klassenzimmer", was zum Hotel "Alte Schule" gehört, bezogen (Zimmer "Latein" und "Erdkunde" statt Zimmernummern). Das haben sie ganz hervorragend gemacht hier in Bad Berleburg. Die Zimmer waren sehr komfortabel und modern (72 €/EZ/ÜF), ein Super-Wellness-Frühstück, sehr feudal, hat uns sehr gut gefallen.

3. Teilstück: Bad Berleburg - Bad Laasphe (22 km)

Der Hotelkomplex in Bad Berleburg liegt direkt am E1, so dass es sofort weiterging, zunächst aus Bad Berleburg heraus und dann durch Vororte wieder ins Gebirge. Leider gab es auf dem ganzen Weg keine Einkehrmöglichkeit mehr, auch nicht in Stünzel, wo es mal ein Kaffeestübchen gab. Es gab auch noch nicht einmal Rastbänke. Der Weg war aber sehr schön, allerdings der Untergrung beschwerlich, weil die waldige Deckschicht durch die starken Regenfälle der letzten Tage fortgespült war.

5 km vor Bad Laasphe kamen wir dann in ein Gewitter mit Wolkenbruch-artigem Regenfall, eine Premiere auf unseren Wanderungen. Weit und breit keine Schutzhütte. Nach einer halben Stunde war alles vorbei.

Durchnässt (was zumindest für die Schuhe des Wanderkönigs galt) sind wir am Hotel "Wittgensteiner Hof" angekommen, haben aber erst einmal bei wieder eingesetztem Sonnenschein auf der Terrasse ein Bosch-Naturtrüb getrunken.

Kurz vorm Hotel hat sich der Wanderkönig zu allem Überfluss noch den Kopf an einem zu tief angebrachten Verkehrsschild aufgeschlagen. Nach der Dusche konnten wir im Restaurant des Hotels das Fußball-Freundschaftsspiel Deutschland-Ungarn (2:0) anschauen. Zum Essen sind wir aber in den Gasthof "Zur Sonne" gegangen (eine gute Entscheidung, Österreichischer Besitzer, hervorragendes Essen).

Das Hotel "Wittgensteiner Hof" hat uns mit mäßiger Freundlichkeit aufgenommen. Wir mussten im Hof klingeln und wurde dann per Telefon verbunden. Dann kam ein Mann mit Latschen (offenbar der Besitzer) und hat uns die Schlüssel gegeben.

Die Zimmer (55 €/EZ/ÜF) waren neu renoviert mit moderner Dusche, die aber nicht richtig funktionierte. Das Frühstück war ordentlich.

Am Morgen ging's nur noch zum Bahnhof Bad Laasphe und dann zurück in den sonnigen Norden.

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